Suizidprävention und assistierter Suizid - geht das zusammen?

Veranstalter Bad Nauheimer Gespräche e.V.
Beginn:
Dienstag, 22. Oktober 2024 um 19:00 Uhr
Ort: Landesärztekammer Hessen, Hanauer Landstraße 152, 60314 Frankfurt
Referenten:

© Christoph Mischke
Prof. Dr. jur. Volker Lipp
Georg August-Universität Göttingen Stellv. Vorsitzender des Deutschen Ethikrats

© Schmidt/ZEM
Prof. Dr. theol. Kurt W. Schmidt
Zentrum für Ethik in der Medizin Agaplesion Markus Krankenhaus, Frankfurt

© Valentin Sitte
Dr. med Thomas Sitte
Palliativmediziner, Fulda Vorstandsvorsitzender Deutsche Palliativ-Stiftung

© privat
Prof. Dr. theol. Jean-Pierre Wils
Philosophische Ethik und Kulturphilosophie Universität Nijmegen, Niederlande

Sehr geehrte Damen und Herren,

Im Februar 2020 hatte das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) das 2015 beschlossene Verbot der geschäftsmäßigen Förderung der Selbsttötung für nichtig erklärt und betont, dass die Freiheit, sich das Leben zu nehmen, das Recht auf selbstbestimmtes Sterben, von Staat und Gesellschaft zu respektieren sei. Dieses Recht umfasse auch die Freiheit, „hierfür bei Dritten Hilfe zu suchen und Hilfe, soweit sie angeboten wird, in Anspruch zu nehmen “. Das Parlament wurde aufgefordert, eine neue gesetzliche Regelung zu erarbeiten. Im Juli 2023 scheiterten jedoch zwei Gesetzentwürfe über eine Neuregelung der Suizidhilfe.

Einen Antrag „Suizidprävention stärken“ nahm das Parlament dagegen nahezu einstimmig an Darin heißt es „Das tabufreie Sprechen über den Suizid ist Grundlage der Prävention“. Es wurde eine Entstigmatisierung von Suizidalität durch verstärkte Aufklärung der breiten Bevölkerung, eine bessere Früherkennung und Beratung von Menschen mit Suizidgedanken und der Ausbau niedrigschwellig zu erreichender Krisendienste wie die Telefonseelsorge und die sozialpsychiatrischen Dienste gefordert.

Prof. Wils beschreibt in seinem Buch „Sich den Tod geben. Suizid als letzte Emanzipation?“, dass das Urteil des BVerfG Deutschland damit an die „Avantgarde des Suizids“ katapultierte. Der radikale Standpunkt des BVerfG vernachlässige aber die gesellschaftlichen Folgen dieser Entwicklung.

Wir greifen das schwierige und komplexe Thema auf und betrachten es aus juristischer, präventiv und palliativmedizinischer, ethischer und philosophischer Sicht.

Moderation: Prof. Dr. med. Ursel Heudorf, Bad Nauheimer Gespräche e.V.

Ab 18 Uhr bieten folgende Organisationen Rat und Informationsmaterial und stehen für Gespräche zur Verfügung: Ambulante Ethikberatung in Hessen e.V., Deutsche Palliativ Stiftung, FRANS Frankfurter Netzwerk für Suizidprävention


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